So kannst du deine Küche plastikfreier gestalten

Küchenutensilien

Küchenutensilien sind häufig aus Plastik. Auch hier ist Kunststoff so beliebt und geläufig, da er beständig, leicht und günstig ist – aber nun mal auch umweltschädlich. Außerdem bringen manche Kunststoffprodukte sogar Gesundheitsrisiken mit sich. So können Utensilien aus Melaminharz (z.B. Kochlöffel) Melamin und Formaldehyd an Lebensmittel abgeben, sobald sie über 70°C erhitzt werden. Leider wird das nicht immer ausreichend gekennzeichnet. Viele Menschen haben die Sorge, dass Holzutensilien unhygienisch sind. Das stimmt allerdings nicht. Einige Holzarten (z.B. Kiefer, Fichte, Eiche, Ahorn oder Buche) haben von Natur aus eine antibakterielle Wirkung – Gerbstoffe töten Bakterien ab. Bei Kunststoffbrettern entstehen mit jedem Schneiden Risse, in denen sich Bakterien festsetzen können. Das Brett wird nur durch heißes Spülen wieder hygienisch sauber. Zum Glück gibt es für die Küche viele plastikfreie Alternativen, die meistens sogar cooler und hochwertiger aussehen. Statt Plastikprodukten findet man fast überall Schneidebretter oder Kochlöffel aus Holz, Messbecher, Schneebesen oder Pfannenwender aus Edelstahl und Vorratsdosen aus Glas.

 

Stay hydrated!

Wasser aus der Leitung kann in Deutschland nahezu ausnahmslos ohne Bedenken getrunken werden. Wasser in Flaschen muss teilweise tausende Kilometer zurücklegen, bis es im Supermarkt steht. Leitungswasser hingegen stammt in der Regel aus regionalen Grundwasserbrunnen beziehungsweise aus Quell- oder Oberflächenwasser. Außerdem ist es im Vergleich zu anderen Getränken deutlich günstiger: Für einen Cent bekommt man etwa zwei Liter Wasser aus der Leitung. Auch für die Umwelt spielt das Thema eine Rolle. PET-Flaschen werde unter hohem Energieaufwand auf Erdölbasis hergestellt. Sie stehen immer wieder im Verdacht, schädliche Substanzen, wie zum Beispiel hormonähnliche Stoffe und Weichmacher ins Wasser abzugeben. Und wie sieht es mit Pfandflaschen aus? Immer weniger Getränke werden in Mehr- statt Einwegflaschen abgefüllt. 2017 lag der Mehrweganteil nur noch bei knapp 42,2%. Wusstest du, dass nicht jede Pfandflasche automatisch auch eine Mehrwegflasche ist? Wenn Pfand erhoben wird, heißt das nicht, dass du automatisch eine Mehrwegflasche kaufst – diese sind gekennzeichnet. Aber spielt das überhaupt eine so große Rolle, wenn Einwegflaschen doch auch wieder recycelt werden? Das stimmt so leider nicht. Nur ein Drittel der Flaschen werden wieder zu deinen Plastikflaschen recycelt. Die nachhaltigste Lösung ist es, wenn du dir eine eigene Glas- oder Edelstahlflasche zum Auffüllen besorgst, die du immer wieder verwenden kannst.

Haushaltsfolien

Frischhaltefolie

Hast du dich schon mal gefragt, warum etwas zum Einmal-Benutzen-Und-Dann-Wegwerfen aus einem Material hergestellt wird, das ewig halten soll? Frischhaltefolie besteht aus Polyethylen (PE). Das ist ein langlebiger Kunststoff, dessen Ausgangsmaterial Ethen ist, welches wiederum aus Erdöl gewonnen wird. Die Herstellung von Frischhaltefolie ist somit energieintensiv und das Produkt kann nicht von der Natur abgebaut werden. Frischhaltefolie verhindert das Austrocknen von Lebensmitteln. Sie enthält oft Phthalate (Weichmacher), die in die Nahrung austreten können. Übrigens: Einwegprodukte und Verpackungen machen den größten Teil des weltweiten Plastikmülls aus. Die Frischhaltefolie zählt zu den Verkaufsverpackungen und gehört in den gelben Sack. Allein in Deutschland fielen im Jahr 2017 18,7 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen an. Davon wurden 69,9% recycelt. Es gibt viele nachhaltige Alternativen zur Frischhaltefolie. Oft reicht es, Lebensmittel (z.B. eine Gurke) ganz ohne zusätzlichen Schutz aufzubewahren. Die ausgetrockneten Stellen können einfach abgeschnitten werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Schüssel mit einem Teller abzudecken, damit keine Luft durch kommt. Du kannst dir auch Edelstahl- oder Glasbehälter besorgen, in denen du deine Lebensmittel aufbewahrst. Oder kennst du schon Pflanzenwachstücher? Die bekommst du mittlerweile schon in vielen Läden. Du kannst dir aber auch selbst so ein Tuch machen. Hier haben wir dir gezeigt, wie das funktioniert.

 

 

Alufolie

Aluminium hat eine hohe Korrosionsbeständigkeit. Das heißt, dass sich das Material trotz Reaktion mit der Umwelt nicht verändert. Deshalb ist Alufolie in vielen Haushalten sehr beliebt. Aber die Produktion von Aluminiumprodukten zerstört unsere Umwelt und kann auch schädigend für die eigene Gesundheit sein. Aluminium ist nie in reiner Form zu finden, sondern nur in Verbindungen oder Lösungen. Ausgangsstoff für die Herstellung ist Bauxit, welches überwiegend in Regenwäldern vorzufinden ist. Der Abbau von Bauxit erfordert große Landflächen, da der Rohstoff nur in einer recht dünnen Schicht im Boden lagert. Für die Gewinnung von Aluminium werden also Regenwälder gerodet und das Verfahren ist sehr energieintensiv. Bei der Herstellung von Aluminium entsteht als Abfallprodukt Rotschlamm. Dieser Schlamm ist sehr giftig. Unter anderem enthält er Quecksilber und radioaktives Uran. Rotschlamm entsteht, wenn Bauxit mit Natronlauge erhitzt wird und sich die Schwermetalle  lösen. Meistens wird Rotschlamm in Seen gelagert oder in Flüsse geleitet, wodurch das Grundwasser verseucht wird. Deutschland weist mit 31,6kg pro Jahr den größten Pro-Kopf-Verbrauch von Aluminium auf. Besonders für den Bau von Autos ist das Material sehr beliebt. Mit 44% liegt der Verkehrssektor in Deutschland bei der Verwendung von Aluminium am weitesten vorne. Verpackungen hingegen machen 9% aus. Das sind in Deutschland also pro Person jährlich etwa 2,8kg Aluminiumverpackungen. Das Herstellen von Aluminium verbraucht etwa 25 Mal mehr Energie als das Verarbeiten von Glas. Pack dein Essen also einfach in einen wiederverwendbaren Behälter, statt es in Alufolie zu wickeln. Auch zum Grillen sollten stattdessen Grillschalen aus Edelstahl verwendet werden.

 

Backpapier

Backpapier ist ein mit Teflon (PTFE) beschichtetes Papier, welches dafür sorgt, dass Gebackenes im Ofen nicht festbäckt. Es wird wegen der Beschichtung nicht recycelt, sondern verbrannt. Dabei werden giftige Dämpfe freigesetzt, die der Umwelt schaden. Übrigens: Backpapier gehört in den Restmüll, nicht ins Altpapier. Durch seine Beschichtung lässt es sich nicht in Wasser lösen und ist daher für das Papierrecycling nicht geeignet. Eine Alternative für das Backpapier zu finden, ist nicht immer unbedingt einfach. Die meisten wiederverwendbaren Backpapiere bestehen aus Silikon und sind damit auch kunststoffhaltig. Für die Umwelt ist diese Alternative trotzdem besser, weil es sich nicht um Einwegprodukte handelt, die sofort wieder im Müll landen. Aber es gibt auch plastikfreie Alternativen: Der einfachste Weg ist manchmal eben auch einfach der beste: Das Backblech einfetten (z.B. mit Rapsöl). Unsere Omas haben es schon so gemacht, und da hat es doch noch immer am besten geschmeckt, oder? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann das eingefettete Blech anschließend noch mit Mehl bestreuen. Es gibt aber noch mehr: Auf Backblechen aus hitzebeständigem Glas haftet Gebackenes seltener an. Außerdem sind diese geschmacksneutral und metallfrei. Backen auf Natursteinen eignet sich besonders gut bei Teigwaren wie Brot oder Pizza. Für das Backen von Plätzchen und Keksen sind Oblaten eine gute Alternative zum Backpapier, da sie essbar sind und nicht am Blech haften.

 

But first, coffee?

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Jährlich trinkt eine Person durchschnittlich rund 162 Liter des Wachmachers, also fast einen halben Liter pro Tag. Aber was bedeutet unser Kaffeekonsum eigentlich für die Umwelt? Bei den verschiedenen Möglichkeiten der Kaffeezubereitung fallen unterschiedliche Arten und Mengen von Müll an. Für die übliche Zubereitung in der Kaffeemaschine werden lediglich ein Filter (meistens aus Zellstoff), Wasser (ca. 125ml) und das Kaffeepulver selbst (ca. 7g)  benötigt. Aber Achtung: Für die Herstellung des Kaffees, also bei der Produktion vorab, werden ca. 140 Liter Wasser pro Tasse verbraucht! Sind Kaffeevollautomaten also besser? Der Kaffee ist immer frisch, denn es wird nur so viel zubereitet, wie auch getrunken wird. Aber die Maschinen verbrauchen mehr Energie und sind in der Anschaffung teurer. Wie sieht es mit Kapselmaschinen aus? Hier fällt eine Menge Verpackungsmaterial für eine Tasse Kaffee an. In einer Kaffeekapsel stecken etwa 6,5g Kaffee. Hinzu kommen ca. 2,5g Aluminium oder Kunststoff für jede Einzelverpackung und ca. 1,5g Papier für die Umverpackung. Auf 6,5g Kaffee folgen also ca. 4g Müll. Insgesamt werden in Deutschland jährlich mehr als drei Milliarden Kaffeekapseln verbraucht. Und dann gibt es da auch noch die Coffee-To-Go-Becher… Allein in Deutschland werden davon jährlich etwa 2,8 Milliarden verbraucht. So entstehen rund 40000 Tonnen Abfall allein durch Coffee-To-Go-Becher. Die Klimabilanz der Coffee-To-Go-Becher liegt pro 1000 Becher bei 20,8kg CO2. Ohne Deckel reduziert sich die Bilanz um ca. 60%. Sollten Kaffeeliebhaber also auf ihr Lieblingsgetränk verzichten? Nein, müssen sie nicht, denn es gibt auch nachhaltigere Alternativen. Mittlerweile gibt es zum Beispiel wiederverwendbare Edelstahlkapseln. Noch weniger Müll entsteht mit einer French Press, denn hier werden ausschließlich Kaffeepulver und Wasser benötigt.

Kaugummi

Die Grundzutat herkömmlicher Kaugummis ist sogenannte „Kaumasse“. Der genaue Inhalt wird von den Herstellern meist verschwiegen, setzt sich aber unter anderem aus Erdöl, synthetischen Aromen, Süßungsmitteln, Weichmachern und Farbstoffen zusammen. Damit sind Kaugummis nicht biologisch abbaubar, die Natur braucht etwa fünf Jahre, bis sie Kaugummi in Mikroplastik zersetzt hat. Weltweit werden jährlich rund 580000 Tonnen Kaugummi gekauft und gekaut. 80% der Kaugummis werden dabei nicht fachgerecht im Restmüll entsorgt und landen in der Umwelt. Auf nur einem Quadratmeter Stadt kleben im Schnitt bis zu 80 alte Kaugummis. Einige Hersteller produzieren mittlerweile vegane und plastikfreie Kaugummis, die ohne Erdöl und andere schädliche Zusätze auskommen und biologisch abbaubar sind. Natürlich müssen aber auch diese fachgerecht entsorgt werden.

Einweggeschirr

Allein in Deutschland fallen jährlich rund 350000 Tonnen Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an. Teller, Boxen und Schalen machen mit dem Einweg-Besteck und den To-Go-Bechern rund 83% des gesamten Kunststoffabfalls im Sofortverzehr aus. Einwegprodukte sind nie nachhaltig. Deswegen sollte man auf diese verzichten und stattdessen auf Mehrwegalternativen zurückgreifen.

 

Grillen

Fast jeder liebt es: Mit Freunden an heißen Sommertagen in gemütlicher Runde grillen. Leider fallen da ungefähr 2,5kg CO2 an – der Großteil entsteht beim Verbrennen der Holzkohle. Etwa 97% der Deutschen grillen gerne und das mehrmals im Jahr. Dabei fällt also eine beachtliche Menge CO2 an. Jährlich werden in Deutschland etwa 250000 Tonnen Grillkohle produziert. Marktuntersuchungen haben ergeben, dass 80% der Holzkohle falsch deklariert wurden. Statt Holz aus regionalen Wäldern wurden tropische Holze für die Herstellung verwendet. Und für eine Tonne Grillkohle müssen zehn Tonnen Holz verbrannt werden… Um die Tropenhölzer zu schützen, solltest du darauf achten, FSC-zertifizierte Kohle zu kaufen. Es gibt aber auch Alternativen ohne Holz, wie zum Beispiel Kohle aus Olivenkernen, Kokosschalen oder alten Weinstöcken. Damit die Kohle schneller glüht, greifen viele Menschen zu Grillanzündern. Diese Brandbeschleuniger bestehen aus Paraffin, welches auf Erdölbasis ist. Außerdem stoßen Paraffin-Grillanzünder viel Rauch und Ruß aus, was zu einer erhöhten Vergiftungsgefahr führt. Wenn du keine chemischen Anzünder verwenden willst, kannst du einfache braune Kartons zum anfeuern der Kohle nutzen. Es gibt aber auch nachhaltige Grillanzünder aus Holzfasern oder elektrische Grillanzünder. Aber dann gibt es da ja noch die Einweggrills für unterwegs…. Diese bestehen aus Aluminium, welches energieintensiv hergestellt werden muss und außerdem umwelt- und gesundheitsschädigend ist. In manchen Städten gibt es bereits E-Grill-Stationen, an denen du gegen eine kleine Gebühr grillen kannst. Du könntest dir aber auch schnell einen eigenen Grill bauen. Dafür brauchst du nur einen Metalleimer, einen mittelgroßen Topf und ein Gitter. Anschließend die Kohle in den Topf legen, befeuern und loslegen.

 

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